1.2 KI / Verhaltenssteuerung
Die zentrale Funktionalität des autonomen Binnenschiffs wird durch die Realisierung von automatisierten Fahrverhaltensfunktionen erzielt, die basierend auf abgesicherten und verlässlichen Eingangsdaten und -informationen (Sensorik) situationsspezifisch die Ansteuerung der konventionellen Steuerinstrumente des Schiffes (Aktorik) vornimmt. Hierbei werden Algorithmen der klassischen Bahnplanung, des maschinellen Lernens (ML), der künstlichen Intelligenz (KI), der Sensorfusion sowie der modellprädiktiven Regelung verwendet. Dabei kommt der Positionsbestimmung eine zentrale Bedeutung zu. Durch Sensorfusion (z. B. Kalman-Filterung) werden die GPS-Sensorik und die Inertialsensorik kombiniert. Diese Information kann mit Hilfe der über die optische Sensorik möglichen Umgebungsszenenerkennung kombiniert werden, die bereits über die Simulation (bzw. später auf Grund früherer Fahrten) gelernt wurde und ebenfalls mit Positionsdaten versehen ist. In welcher Weise dies kombiniert wird ist Gegenstand des Vorhabens.
Unter Nutzung der Erkennung anderer Verkehrsteilnehmer und deren Fahrintention (AP 1.3) steht fahrzeugintern für die Abbildung der Umgebungssituation neben der Position von Fahrzeug und Objekten eine Karte zur Verfügung, um rechnerintern eine dynamische 2D-Karte aufzubauen. Diese Karte erlaubt die Planung bzw. Umplanung der eigenen Routen sowie die Vorausplanung der Bewegung anderer und somit eine Konflikterkennung. Unter Nutzung einer lokalen Verhaltensplanung (Ausweichmanöver) durch Bewertung von Verhaltensalternativen werden ggf. Ausweichmanöver bestimmt.